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Es hat nicht sollen sein...

 

Am Ende des Tages mussten sich die Herren des ERV Dinslakener Kobras mit dem Vize–Meistertitel begnügen, denn sie unterlagen am gestrigen Abend der Zweitvertretung des Neusser EV in der Schlangengrube mit 1:4.

 

Über 600 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen für dieses Spiel zum Saisonschluss.

 

Den ersten Schock gab es für die Giftschlangen bereits nach nur 21 Sekunden. Kobras Stürmer Jürgen Backhaus, der schon angeschlagen in die Partie gegangen war, bekam einen Puck gegen die Oberlippe und musste blutend das Eis verlassen. Nach einer Behandlungsphase kam allerdings zu Beginn des Mittelabschnitts wieder zurück.

 

Dennoch zeigten sich die Dinslakener eine Zeit lang geschockt. Im ersten Abschnitt merkte man jedoch schon die körperliche Überlegenheit der Gäste, die sie in einen deutlichen Überhang an Spielanteilen ummünzten. Die Kobras versuchten dagegenzuhalten, doch insbesondere die Vorwärtsbewegung wollte nicht so richtig funktionieren. Die Verteidiger der Gäste brachten immer wieder ein Körperteil oder Schläger in die Schussbahn eines Dinslakener, der Goalie der Gäste wurde deutlich weniger geprüft als sein Gegenüber.

Trotzdem erzielte das clever spielende Team vom Südpark den Führungstreffer so ein wenig aus dem Nichts. Lucas Siebenmorgen, den sich der NEV zur Verstärkung aus dem Regionalliga–Team geholt hatte, hielt in der 3. Minute von halbrechts einfach mal drauf und erwischte Kobras–Goalie Thomas Pedaring mit seinem strammen Schuss ins lange Eck auf dem falschen Fuß.
 
Doch die Schocksequenz der Hausherren dauerte wohl noch an, als Holger Schrills, ebenfalls für dieses Finale reaktiviert, ein Abstimmungsproblem der Dinslakener Verteidigung an der blauen Linie nutzte und in der 5. Spielminute im Alleingang das 0:2 erzielte.

Von nun an schafften es die Dinslakener, sich etwas besser zu konzentrieren. Zwar hatte der NEV immer noch mehr Spielanteile, doch man ließ die Gäste nicht mehr so häufig gefährlich vor das eigene Tor kommen. Allerdings blieben die Offensivbemühungen der Kobras immer noch zu spärlich.
Da keiner der Kontrahenten einen weiteren Treffer erzielte, stand es nach dem Eröffnungsdrittel 0:2 aus Sicht der Kobras.

 

Der Mittelabschnitt offenbarte keine großen Veränderungen. Die Kobras waren inzwischen zwar etwas besser im Spiel, die Überlegenheit der Gäste rar dennoch nicht zu übersehen. Fast wäre der Mittelabschnitt torlos geendet, wenn nicht erneut Torjäger Holger Schrills 3 Sekunden vor dem Ende eine Unaufmerksamkeit der Niederrheiner bei deren eigener Überzahl genutzt hätte, indem er erneut auf das Gehäuse von Thomas Pedaring zulief und der Puck nach seinem Schuss irgendwie den Weg ins Tor gefunden hätte. Für die Gäste natürlich ein psychologisch wichtiger Zeitpunkt.

 

 

Zu Beginn des Schlussabschnitts musste für die Truppe von Jörg Böhme nun schnellstmöglich der Anschlusstreffer her, und Maxim Chakleine vermochte den Wunsch aller, die es mit den Giftschlangen hielten, in die Tat umzusetzen.
Die Kobras mussten nun unbedingt offensiver agieren und Chakleine bewies mit seinem satten Schuss unter die Latte, dass der Neusser Goalie keineswegs unschlagbar ist.
Dies gab Kapitän Pierre Klein und seinen Mitspielern noch einmal einen weiteren Schub und die Partie gestaltete sich jetzt ausgeglichener. Es konnten nun auch die Dinslakener vielversprechende Chancen kreieren, doch die Gäste verteidigten weiterhin sehr geschickt. Zudem fehlte den Dinslakenern nun in der ein oder anderen Situation auch das Schussglück.

Und so blieb es bis kurz vor dem Ende beim Spielstand von 1:3. Coach Böhme musste seinen Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers opfern, doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht. Stattdessen bugsierte Samuel Hasenpusch, ebenfalls von der Regionalmannschaft des NEV ausgeliehen, aus dem Gewühl heraus das 1:4.

 

„Schade, dass wir nicht mit einem heutigen Sieg das Sahnehäubchen auf die Saison setzen konnten, das hätte ich meiner Mannschaft und den Dinslakener Fans gewünscht. Aber wir haben es nicht geschafft, die Eigenschaften, die uns noch letzte Woche den Sieg beschert haben, zu 100% in diese Begegnung zu transportieren. Wir haben zu viele Zweikämpfe und Anspiele verloren und konnten uns auch in der Offensive nicht entscheidend durchsetzen. Ich gratuliere dem Neusser EV zum verdienten Gewinn der Bezirksligameisterschaft. Doch auch wenn wir heute nicht das Eis als Sieger verlassen haben, bin ich mit der Saison sehr zufrieden. Immerhin sind wir in die Landesliga aufgestiegen und in der Bezirksliga Vizemeister geworden.
Wir werden mit sofortiger Wirkung die Zusammenstellung des Landesliga–Kaders angehen. Ich wünsche allen Fans und Ehrenamtlern eine erholsame Sommerpause und hoffe, dass wir uns in der nächsten Spielzeit in der Schlangengrube wiedersehen. Die Kulisse von heute und letzter Woche hat jedenfalls gezeigt, dass Eishockey in Dinslaken noch immer ein Magnet sein kann“, beendete Coach Jörg Böhme sein letztes Statement dieser Spielzeit.

 

 

 

 

Dinslakener Kobras – Neusser EV 1b:          1:4 (0:2; 0:1; 1:1)

 

Torschütze Dinslaken:                                   Chakleine
Torschützen Neuss:                                        Schrills (2), Siebenmorgen, Hasenpusch

 

Strafminuten Dinslaken:                                10
Strafminuten Neuss:                                      12

 

Zuschauer:                                                     604